Der Windhund-Rennsport bietet unseren Windhunden und Podencos eine artgerechte Beschäftigung und Auslastung und ist zusätzlich eine grandiose Grundlage für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Hund.
In Ruhe und Gelassenheit zum Startkasten und zum Erfolg.
Sunny, wie ihn seine Besitzerin Brigitte Kunz liebevoll nennt, ist ein willensstarker Whippet Rüde mit viel Charme und dem tollen Namen Sunfire.
Als Brigitte mit ihm im November 2018 zum ersten Mal zu mir ins Training “Fit für Rennbahn und Coursing” kam, war ein Rennsport-Training nicht denkbar. Zuerst musste Sunny lernen zuzuhören. Das Energiebündel benötigte Grenzen, etwas mehr Ernsthaftigkeit und vor allem musste er lernen zur Ruhe zu kommen.
Im März 2019 besuchte Brigitte mit Sunny einen zweiten Kurs bei mir und ich war sehr begeistert, was aus dem Wildfang geworden ist. Und so konnten wir das Startkasten-Training beginnen.
Im Juni 2019 hat dann Sunny seine Rennlizenz gemacht und mich erreichte die folgende Nachricht von Brigitte:
“Salutti Monika, hab gestern mit Sunny die Lizenz geschafft und ich bedanke mich bei Dir aufs herzlichste für all Dein Wissen, was Du uns vermittelt hast!!! Ganz genau nach Deinem Lehrbuch schaffe ich es nicht inmitten von tobenden Windhunden… ABER ich kann ihn ganz ruhig vor der Box ableinen und er beschreitet die Box in Hochkonzentration und am Ziel begrüsst er ganz kurz den Hasen und dann ist er sogleich wieder bei mir! Umarme Dich”
Ziel des Training im März 2019 vor dem Beginn der Saison, in Rifferswil, beim Schweizer Windhund-Rennverein, war die Verbesserung der Hasenschärfe, Fokussierung und Konzentration und natürlich die Ruhe und Gelassenheit am Startkasten. Ein schneller Start und das Kurventraining. So viel Talent lernt schnell, wenn der Kopf dazu bereit ist.
Bei der Ausbildung von Sunfire für den Windhund-Rennsport, war es besonders wichtig, dass die Besitzerin, die aufgrund ihrer körperlichen Schwächen (Multiple Sklerose) eingeschränkt ist, in der Lage ist, Sunfire im Rennsport zu handeln. Die beiden sind ein mega tolles Team geworden und umso mehr erfreuen mich die Nachrichten über jeden Erfolg dieses aussergewöhnlichen Mensch-Hund-Teams.
Sunfire auf Erfolgskurs
13. Oktober 2019 Schweizer Derby, Rifferswil – 350 m – 2. Platz in 22.438 Sek.
14. Juni 2020 Summer Trophy, Kleindöttingen – 280 m – 4. Platz in 18.655 Sek.
01. August 2020 Solorennen, Rifferswil – 350 m – 1. Platz Gesamtzeit von 44.20 Sek, die sich aus dem 1. Lauf 21,96 Sek. und dem 2. Lauf mit 22,24 Sek. zusammensetzt.
30. August 2020 konnte Sunfire trotz Corona-Pandemie den Titel Schweizer Bahnmeister2020 für sich beanspruchen. In einem starken Feld und unter extremen Wetterbedingungen hat sich Sunfire den Titel, mit einer Zeit von 22.509 Sek. auf 350 m, in der nationalen Größenklasse Whippets Rüden, unter blauem Trikot erkämpft. Sunfire lässt sich auch von bellenden oder zappelnden Mitstreitern nicht aus der Ruhe bringen und bleibt ruhig und konzentriert.
13. September 2020 – Internationales Rennen in Freiburg. Sunfire gewinnt mit 22,757 Sek. auf 350 m bei en Whippet Rüden Sprinter.
Eine spannende Geschichte um Sunfire. Ich wünsche Sunfire weiterhin ein erfolgreiches Rennsport-Leben, immer heile Pfoten und freue mich auf unser nächstes Treffen. Der lieben Brigitte ebenfalls beste Gesundheit und jede Menge Freude mit Sunny.
Famous vom Palast der Winde, italienischer Windspiel Rüde macht seinem Namen alle Ehre. Als sein Besitzer mit ihm im November 2018 zu mir ins Training “Fit für Rennbahn und Coursing” kam, hatte der Windspiel Rüde seinen Fokus eher im Außen und ließ sich durch andere Hunde oder befreundete Menschen am Rand der Rennbahn sehr schnell und nachhaltig ablenken. Manchmal passte ihm das Wetter nicht und mit Maulkorb rennen mochte er gar nicht so gerne. Dazu gesellten sich noch andere Themen, die ich zusammen mit seinem Besitzer Sören Gröne mit viel Ruhe und Geduld aufgearbeitet habe.
Ziel des Training im November 2018 zum Saison-Abschluß in Rifferswil, beim Schweizer Windhund-Rennverein war die Verbesserung der Hasenschärfe, Fokussierung und Konzentration.
2019 ging es dann zu den ersten Rennen und Coursings. In weiteren Trainings haben wir immer wieder die Schwächen gestärkt und die Stärken weiter verbessert. Das Training mit Famous wurde immer wieder angepasst und modifiziert. Die Erfolge, die sich bereits 2019 einstellten, können sich sehen lassen.
2020 konnte der kleine Famous trotz Corona-Pandemie neben Bahnrekorden auch den Titel Schweizer Bahnmeister2020 für sich beanspruchen.
2019 Famous vom Palast der Winde
30. Mai 2019 WWCS Clubmatch 2019 Solorennen 1. Platz
16. Juni 2019 Summer Trophy Kleindöttingen 2. Platz
11. August 2019 Intern. Rennen Freiburg – 350 m – 3. Platz | Finalzeit: 30,702 Sek.
01. September 2019 Solo Trophy Rifferswill National 1. Platz
13. Oktober 2019 Internat. Derby Rifferswill – 350 m – Derby Sieger und BahnrekordZeit 28,479 Sek.
03. November 2019 Schweizer Fuchsjagd Lotzwill – 280 m – 1. Platz | Finalzeit: 23,269 Sek.
2020 Famous vom Palast der Winde
05. Juni 2020 Großer Preis von Bern, Lotzwill – 280 m – 1. Platz und BahnrekordZeit 22,418 Sek.
09. August 2020 Derby um die Goldene Renndecke, Kleindöttingen – 280 m – 1. Platz und BahnrekordZeit 23,038 Sek.
30. August 2020 Schweizer Bahnmeisterschaft, Rifferswil – 350 m – 1. Platz Schweizer Bahnmeister 2020
Eine tolle Erfolgsgeschichte. Ich wünsche Famous weiterhin ein erfolgreiches Rennsport-Leben, immer heile Pfoten und freue mich auf unser nächstes Training.
Die Rennbahn oder das Coursing bietet nicht nur unseren Windhunden und Podencos die beste Auslastung, es ist gleichzeitig eine tolle Beschäftigung für Mensch und Hund. Doch oftmals fehlt es an den Möglichkeiten für eine sinnvolle und zielgerichtete Umsetzung und so schleichen sich nicht nur Fehler ein, sondern es entsteht Stress, der das eigentliche Ziel stört, nämlich verletzungsfrei sportliche Leistung zu erbringen.
Der Kurs eignet sich für Einsteiger, Fortgeschrittene und auch für Windhundbesitzer, die bereits auf der Rennbahn Erfahrung haben und etwas verändern, verbessern, dazu lernen möchten oder Ihren Hund schonend auf die bevorstehende Saison vorbereiten wollen.
Die Rennsaison beginnt in Kürze und der Kurs ist eine gute Gelegenheit um Neues zu lernen, Routinen zu festigen oder den Startkasten neu aufzubauen oder zu festigen. Nach der Winterpause gehen wir im Training langsam und schonend in die Trainingsbelastung und bereiten Skelett, Sehnen, Bänder und die Muskulatur für die bevorstehende Saison vor.
Wenn Dein Hund und/oder auch Du bisher noch gar keine Erfahrung auf der Rennbahn oder im Coursing hat, dann bietet Dir dieser Kurs die Möglichkeit in Ruhe und ohne Stress in den Windhund-Rennsport einzusteigen. Tierschutzhunde, wenn sie gesund sind, sind herzlich willkommen.
Im Kurs wird jedes “Problem” individuell analysiert, wir arbeiten an zielorientierten Lösungen und das ganz ohne Stress und Hektik. Ein Hund kann unter Stress nicht “zuhören” und schon gar nicht lernen, dies ist auch bei uns Menschen so. Durch genaue Beobachtung wird das Training im Training angepasst und immer wieder neu justiert.
Ziel des 3-Tage Kurses ist es, in ruhiger Atmosphäre die Kooperation zwischen Dir und Deinem Hund beim Windhund-Rennsport zu fördern, unerwünschtes Verhalten zu korrigieren oder neues zu festigen. Der Weg vom Kurzzeit- ins Langszeitgedächtnis ist ein wesentlicher Baustein im Training.
Neben theoretischem Wissen steht natürlich ganz viel Praxis an erster Stelle. Die Festigung von Routinen für Dich und Deinen Hund. Dazu gehört auch die Überprüfung und ggf. Korrektur und Verbesserung der Startkasten-Akzeptanz, Hasenschärfe, Fokussierung und Konzentration.
Du lernst warum Warm-up und Cool-Down Routinen wichtig sind und zwar nicht nur für den Körper sondern auch für die Psyche. Welche Vitalwerte Du für ein erfolgreiches Training überprüfen solltest und welche Parameter Dir Auskunft über die Leistungsfähigkeit und Gesundheit Deines Hundes geben.
Bei Problemen am Startkasten oder mit dem Startvorgang werden wir zusammen den Startkasten verständlich und sinnvoll für Deinen Hund aufbauen, so dass er entspannt und freudig an den Start gehen kann. Das Training beinhaltet Fokussierung, Förderung der “Hasenschärfe” und Wachsamkeit am Dummy, sowie das Training von Sprints und Kurven. Alles kann, nichts muss, je nach Leistungsstand und Zielsetzung.
Der Praxis-Kurs wird ganz nebenbei Dein Wissen rund um das Training und die Gesundheit Deines Hundes vertiefen, soll aber in erster Linie Spaß machen, nicht nur Deinem Hund, sondern auch Dir.
Genetik, Fütterung und Handling sorgen dafür, dass Dein Hund verletzungsfrei und erfolgreich im Windhund-Rennsport besteht. Ich helfe Dir dabei.
ABLAUF:
Das Training ist immer individuell und ein Einzeltraining. Wir arbeiten in Ruhe und Konzentration, der Hund steht bei allem was wir tun an erster Stelle. Neben praktischen Trainingseinheiten sind Ruhephasen und Stress reduzierende Zeiten ein wichtiger Aspekt im Training. Plane bitte ausreichend Zeit ein, damit ein Lern- oder Trainingserfolg durch Pausen gefestigt werden kann. Wir arbeiten immer so lange, bis sich ein erwünschter Erfolg einstellt, d.h. das Training ist nicht an Zeit, sondern an Verstehen gekoppelt. Wenn Du bei anderen Teilnehmern zuschauen möchtest, ist dies grundsätzlich möglich, sofern Deine Anwesenheit den Hund nicht stört, irritiert oder ablenkt.
Die Absprache der individuellen Trainingszeiten erfolgt nach der Registrierung über den Doodle-Termin-Kalender. Den Link dazu schicke ich Dir nach Eingang Deiner Registrierung zu.
Kosten:
Praxistraining Saison-Beginn Rennbahn & Coursing:
1 Hund verlängertes Trainingswochenende 300 € – Freitag bis Sonntag – pro Teilnehmer 6 Trainingseinheiten.
Wenn Du mit mehr als einem Hund am Praxistraining teilnehmen möchtest, dann ist das nach Rücksprache und je nach Problemstellung möglich. Es entstehen weitere Kosten.
Ich empfehle den Abschluss einer Seminarkosten-Rücktrittversicherung, die auch dann greift, wenn der Hund krank wird bei der Hanse-Merkur . Bitte unbedingt die Versicherungsbedingungen beachten.
Teil 1 Praxistraining Saison-Ende Rennbahn & Coursing:
1 Hund verlängertes Trainingswochenende 300 € – Freitag bis Sonntag – pro Teilnehmer 6 Trainingseinheiten.
Wenn Du mit mehr als einem Hund am Praxistraining teilnehmen möchtest, dann ist das nach Rücksprache und je nach Problemstellung möglich. Es entstehen weitere Kosten.
Ich empfehle den Abschluss einer Seminarkosten-Rücktrittversicherung, die auch dann greift, wenn der Hund krank wird bei der Hanse-Merkur . Bitte unbedingt die Versicherungsbedingungen beachten.
Wenn Du einen Facebook-Account hast, kannst Du hier den bebilderten Kursbericht von Claudia Prather anschauen. Sie ist Whippet-Züchterin und ihr Kennel heisst True Typ Whippets. Sie hat am Kurs in Oberhausen teilgenommen und ihre Erfahrungen spannend und unterhaltsam zusammen gestellt.
Der nachfolgende Text, Foto und das Video (Juli 2019) stammen von Matthias Gosch, Besitzer von Ida & Happy, zwei Tierschutz-Galgos mit einem großen Talent für das “Schlagzeug”.
Tierschutz-Galgo “Happy” mit viel Spaß und Leidenschaft auf der Rennbahn.
“Ich habe meine Meinung geändert!“
Welche Meinung?
“Meine Meinung darüber, mit meinen Hunden auf die Rennbahn zu gehen.“
Ich hatte große Bedenken, wie vielleicht viele von Euch auch.
Ich war der Meinung, dass ich durch das Hetzen den Jagstrieb unnötig fördere und ich wollte unbedingt, dass Happy und Ida nur rennen, wenn sie Spaß daran haben und nicht, weil ich jetzt auf die Rennbahn fahre und sie in einen Startkasten stopfe. Ich habe geglaubt, dass es auch nichts bringt, den Aufwand zu betreiben. Anfahrt, Wartezeit, Aufwärmen, 30 Sekunden laufen, Abwärmen, nach Hause fahren.
Da können die beiden doch lieber eine Stunde völlig freiwillig und ohne Zwang mit anderen Windis laufen!
Ich habe mich geirrt!!!
Ich schreibe das hier nur für meine beiden Zwerge! Ich erhebe nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Aber vielleicht mögt Ihr Euch das mal durchlesen und uns zur Rennbahn begleiten.
Wir machen schon immer recht viel mit Ida und Happy. Wir machen viele Ausflüge, treffen regelmäßig andere Windige und seit einiger Zeit machen wir auch Canicross. Unser Highlight dieses Jahr war der 20km Hindernislauf mit Happy!
Dann hat uns Monika Mosch eingeladen, sie mal auf der Rennbahn am Höltigbaum zu besuchen. Eigentlich wollte ich das nicht so gern aber Monika hatte ein Beispiel auf Lager, das mich wirklich zum Nachdenken gebracht hat.
Sie hat gesagt: „Stell Dir vor ein Kind kommt zu Dir und möchte unbedingt Schlagzeug spielen. Es möchte so richtig abrocken. Und Du drückst ihm ne Blockflöte in die Hand und sagst, dass es damit auch Musik machen kann.“
Und ja: Zumindest meinen beiden habe ich statt eines Schlagzeugs eine Flöte gegeben und vielleicht auch eine Geige… aber kein verdammtes Schlagzeug!
Aber müssen denn alle Kinder Schlagzeug spielen? Muss ich das machen, nur weil sie das wollen?
Und genau hier fängt der erste Trainingseffekt an!
Das Training dreht sich eben NICHT darum, bedingungslos Wünsche zu erfüllen. Ich biete Ida und Happy das ultimative Schlagzeugerlebnis nach MEINEN Regeln.
Der Großteil der anfänglichen Übungen besteht aus Disziplin. Es wird nicht wild rumgesprungen, wir machen uns gesittet warm und gehen ruhig zur Bahn.
Und wer aufmerksam ist, sich zurück nimmt und die Regeln befolgt, darf volle Möhre aufs Schlagzeug kloppen.
Diese Form der Disziplin hat darüber hinaus direkte Auswirkungen auf andere Bereiche. Ich spüre, dass die konsequente Einhaltung von Regeln im Training auch zu einem verbesserten Benehmen in anderen Bereichen führt. Wir begegnen zum Beispiel JEDEN TAG Rehen und Hasen bei uns im Wald. Die Impulskontrolle ist schon jetzt deutlich besser geworden.
Es gibt Teilnehmer, die hauptsächlich wegen des Erziehungseffekts kommen – kombiniert mit ner Runde Schlagzeug spielen. ?
Aber jetzt das Wichtigste:
Ida und Happy haben den Spaß ihres Lebens!!!
Klar freuen sie sich auch über andere Rennereien aber das ist nicht vergleichbar mit dem Hetzen eines Hasen. Wer das nicht glauben kann, darf uns gern mal besuchen. Abends nach dem Training erkennt man eine Zufriedenheit, wie selten – bei ihnen und mir! Wir haben gemeinsam gearbeitet und Spaß gehabt. Auch für mich ein unglaublich schönes Erlebnis.
Ganz wichtig: Wir haben keine Ambitionen, regelmäßig Rennen zu bestreiten oder Pokale zu gewinnen. Alles läuft nur so lange und intensiv, wie Ida und Happy Spaß haben. Das erkennt man sehr gut. Wir brechen sofort ab, wenn wir merken, dass die Freude nachlässt, weil sie zum Beispiel müde sind.
Wie gesagt, das sind unsere persönlichen Erfahrungen und ich schreibe das nicht, um eine Diskussion loszutreten. Das ist alles Ansichtssache. Vielleicht interessiert sich der eine oder andere für das, was da genau passiert.
Wenn das so ist, wendet Euch doch bitte gern an Monika Mosch. Jeder ist willkommen und fast alle Windis können mitmachen.
Viele Grüße von der Schlagzeugfamilie!
Anfänger-Training | Junghunde auf der Windhund-Rennbahn
Matthias ist zusammen mit Happy und Ida ein tolles Windhund-Rennsport Trio. In der ersten Trainingsstunde habe ich Matthias mein Trainingskonzept vorgestellt und Happy und Ida durften nach dem Warmlaufen einem ersten Test auf der Windhund-Rennbahn am Höltigbaum laufen.
Und welchem Windhund-Besitzer geht nicht das Herz auf, wenn er seine Hunde beobachtet und sieht, wie sich die Genetik voll entfaltet und die Hunde ungezwungen und voller Freude ihrer großen Leidenschaft nachgehen.
Für Matthias war klar, er kommt mit Happy und Ida wieder. Und alle drei haben superschnell gelernt. Das Ziel: Matthias zum Coach seiner Hunde auszubilden. Ihm Wissen zu vermitteln und ihn für die Feinheiten zu sensibilisieren, die wichtig sind.
Der Startkasten war schnell aufgebaut, die Hunde hatten ja bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. An der notwendigen Kondition für die Hetzarbeit fehlte es den beiden Hunden natürlich noch und so haben wir die Belastungsreize langsam von Training zu Training gesteigert. Fokustraining, Kurventraining, Sprint- und Startkastentraining in abwechslungsreicher Kombination. Wir konnten von Woche zu Woche sehen, wie die Hunde muskulöser und leistungsfähiger wurden.
Matthias verbesserte an den Trainings freien Tagen die Grundlagenausdauer seiner Hunde und joggte mit Ihnen durch Feld, Wald und Wiesen. Die drei hatten unglaubliche Fortschritte gemacht. So war der Tag an dem das “große Schlagzeug” gespielt werden sollte in greifbare Nähe gerückt. Die Herausforderung die große Hasenzug-Maschine auf der Rennbahn. Die beiden Galgos waren ja bisher nur den Hasenzug am Boden über Umlenkrollen gewohnt und kannten den “Schlitten” nicht.
Die Umstellung war für die Hündin Ida gar kein Problem, Happy tat sich etwas schwerer, aber Dank der Künste des “Hasenziehers” konnte auch Happy im zweiten Anlauf auf die Strecke gebracht werden.
Beide Hunde starten mittlerweile zusammen von 480 m, selbstverständlich aus der Startbox und haben den Spaß ihres Windhundlebens.
Und für mich war es eine ganz besondere Freude zu sehen, wie sich die Qualität der Beziehung zwischen Mensch und Jagdwindhund auf eine höhere Ebene begibt.
Monika Mosch – Training für Windhunde – Sighthound-Coach Sommer 2019
Sobald es um Sport geht, bei dem Tiere mitwirken, gibt es große Unstimmigkeiten und nicht nur Befürworter sondern auch viele Gegner. Dabei ist es egal, ob wir uns im Pferdesport oder im Hundesport bewegen. Eins ist sicher, die Zeiten haben sich geändert. Gerade dann, wenn es um den sportlichen Einsatz unserer Vierbeiner geht.
Hat sich denn wirklich so viel verändert? Ich finde schon. Denn schauen wir auf die ursprüngliche Verwendung unserer Windhunde, dann hat sich der hoch spezialisierte Jäger oftmals zum arbeitslosen Sofahocker entwickelt.
Ob unsere Windhunde selbst mit dieser Entwicklung froh sind, werden wir eher nicht erfahren. Und ob der Windhund nur mit Rennbahn und Coursing ein glücklicher Windhund sein kann, das glaube ich zumindest nicht. Aber sicherlich wird er ein sehr zufriedener und ausgeglichener Windhund, wenn wir ihm die Möglichkeit bieten.
Blicke in die Wüste, den Orient oder nach Spanien, Russland und andere Länder, in denen der Windhund entsprechend seiner Genetik seiner “Arbeit” nachgehen darf, zeigen uns konzentrierte, geduldige und fokussierte Hunde.
Gegen einen sportlichen Einsatz unserer Windhunde ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Vorausgesetzt, der Hund ist gesund und Ihr wisst, was Euer Hund leistet und auf welcher Grundlage er seine Leistung erbringt. Nur so könnt Ihr Euren Hund als Trainer unterstützen und mit gutem Gewissen trainieren.
Rennen – hetzen – jagen … losgelöst und zwanglos.
Eins ist sicher, das Hetzen und das Jagen muss man dem Windhund nicht beibringen. Allerdings müssen wir ihm all das beibringen, was mit dem Einsatz unseres Windhundes auf der Rennbahn oder beim Coursing zu tun hat. Denn hierbei verlassen wir das “natürliche” Terrain der Jagd. Neben Startkästen, einer Rennbahnarchitektur, muss dem Hund ein künstlicher Hase – der in den meisten Fällen aus einem Stofftier und viel Flatterband besteht- vertraut gemacht werden. Oder dem Coursingfeld das oftmals mehr Laborbedingungen als den natürlichen Lebensräumen von Wild entspricht, sind all diese “Begebenheiten” ganz sicherlich nicht in der Genetik der Windhunde verankert.
Der Startkasten
Der Startkasten ist Mittel zum Zweck für die Zeitmessung und somit ein wichtiges Element im Rennsport. Welcher Windhund benötigt aber schon einen Startkasten, um seiner Jagdleidenschaft zu folgen? Der Startkasten gehört nicht zum natürlichen Umfeld des Windhundes. Daher sollte es ein Pflichtprogramm sein, dem Windhund den Startkasten sauber, stress- und angstfrei nahe zu bringen. Dann ist es nämlich ganz egal, auf welcher Rennbahn der Startkasten steht, welche Box gewählt wird oder welche Farbe dieser hat.
Aussagen wie: “Na, da muss man halt mal ein bisschen mit Druck nachhelfen und den Hund zu seinem Glück zwingen” erschließen sich mir absolut nicht. Es geht beim Startkasten nicht um eine einmalige Situation, in der es vielleicht bedeutet, dass Gefahr in Verzug ist. Es geht um ein Hobby, einen Sport, bei dem unser Sportler ein Lebewesen ist, der dieses Prozedere während der Rennsaison fast jedes Wochenende durchläuft. Umso schöner, wenn er das frei von Angst und Zwang tun kann.
Wissen wie der Hase läuft
Nicht nur der Windhund sollte wissen, wo und wie der Hase läuft. Sein Besitzer sollte genauso wissen, was er tut und warum er was tut. Dazu gehört die ganzheitliche Betrachtung seines Hundesportlers genauso wie das Wissen um die Abläufe im Windhund-Rennsport. Und damit sind nicht allein die Regelwerke gemeint.
Welche grundlegenden Dinge solltet Ihr meines Erachtens über einen Hundesportler wissen? An erster Stelle stehen gute Kenntnisse über die Anatomie des Hundes. Ihr solltet die individuellen Vitaldaten Eures Windhundes kennen. Im Ruhezustand, bei Aufregung und nach einer Hetzjagd. Ausserdem unterscheidet sich die Fütterung von Sporthunden von denen bei Nicht-Sportlern und sollte auf die Belastung abgestimmt sein. Wissen über Energiespeicherung und -verbrauch, Stoffwechselprozesse und Biochemie sind genauso wichtig wie Grundkenntnisse über die Muskulaturgruppen und die Funktionsweise des Muskelaufbaus. Schafft Euch im Rahmen des Trainings ein Bewusstsein für Aufbauphase, Hochphase und Ruhephase/Pause! Wie sollte ein Training für den Windhundsportler aussehen?
All dies und vieles mehr ist wichtig, damit Euer Hund gesund, munter und vor allem verletzungsfrei bleibt.
Dazu gibt es keine Schema F-Anleitung, denn jeder Windhund ist anders.
Starthilfe gefällig?
„Fit für Rennbahn & Coursing“ – Ein umfassendes Online-Handbuch, das Dich und Deinen Windhund auf die Überholspur bringt.
“Windhunde sind ja so sensibel!” Der fade Beigeschmack im Windhund-Rennsport.
Ich sehe, dass spätestens auf der Rennbahn oder beim Coursing das Verständnis der Besitzer für die “Sensibilität” ihres Windhundes aufhört. Da wird der Hund mit viel Hektik und Stress zum Sattelplatz gebracht und in den Startkasten gezwungen. Beim Coursing wird mit Druck auf den Weichteilen verhindert, dass der Hund vorzeitig startet. Das passiert nicht bewusst, sondern einfach durch das beim Start erforderliche Festhalten.
Bellen, Springen, Schreien, Hecheln und eine erhöhte Herz- und Kreislauffrequenz gehören oft zum Alltag beim Renntraining und Wettkampf, genauso wie kraftvolles Ziehen an der Leine.
Hier gehen die Meinungen leider weit auseinander. So gehört es fast dazu, dass die Hunde ausser Rand und Band sind. Der kleine feine Unterschied besteht darin, zwischen Fokussierung und unangemessenem Verhalten unterscheiden zu können.
Mit dem “Flüsterhasen” ist auf den Rennbahnen Ruhe eingekehrt. Immer öfter sehe ich jedoch Besitzer, die diese Chance verschenkten. Die Chance, die gewonnene Ruhe für einen konzentrierten und fokussieren Start zu nutzen und auch beizubehalten.
Und leider, leider beobachte ich, dass sich nur sehr wenige Besitzer um ein vernünftiges Aufwärmen und Ablaufen ihres Hundesportlers bemühen.
Der Rennsport ist für unsere sensiblen Windhunde und Podencos die ultimative Beschäftigung. So mancher “Runner” behält noch lange nach einem Lauf ein breites, zufriedenes Grinsen im Gesicht. Das große Talent bringt unser Sportler genetisch bedingt mit. Dies gilt es zu fördern, zu unterstützen und gemeinsam als Hund-Mensch-Team Spass zu haben.
Tierarztkontrolle vor dem Wettkampf.
In den Tierarztkontrollen vor dem Wettkampf, sind mir Windhunde mit viel zu langen Krallen aufgefallen. Pflege von Pfoten, Krallen und Zähnen – eine Routine, die sich lohnt und sich für das ganze Hundeleben auszahlt. Wie das geht und worauf Ihr achten müsst… all das findet Ihr demnächst in diesem Kanal.
Viele Hunde sind bereits bei der Tierarztkontrolle so aufgeregt, dass ein lockeres Vortraben nicht wirklich möglich ist. Die Beurteilung der Lahmfreiheit oder Taktreinheit scheitert oftmals daran, dass viele Windhunde ihre Halter einfach durch die Gegend ziehen. Eine Begutachtung des Gangbilds ist unter diesen Bedingungen für einen Tierarzt schwierig. Zum Glück gibt es Tierärzte, die bei der Kontrolle genau hin schauen und – die ohne Rücksicht auf den Zeitdruck der Organisatoren und Funktionäre – ihre Aufgabe sehr ernst nehmen. Das Vortraben kann geübt werden. Ich bin überzeugt, dass jeder Tierarzt darüber erfreut sein wird, wenn ihm die Rennhunde so vorgestellt und vorgeführt werden, dass er deren Sporttauglichkeit auch richtig beurteilen kann.
Was kann der Besitzer tun?
Hinschauen, beurteilen und eine Entscheidung treffen. Immer im Sinne und für die Gesundheit seines Hundes und mit Rücksicht auf die anderen Hunde.
Ich habe erlebt, dass Windhunde von ihren Besitzer zum Training gebracht werden und dieser nach dem Lauf erzählt, dass sein Hund heute nicht so gut drauf ist. Er hätte die ganze Nacht Durchfall gehabt und ist deswegen vermutlich eine schlechtere Zeit gelaufen. Da bleibt mir die Spucke weg – warum fährt man mit einem kranken Hund zu einem Training? Unabhängig davon, ob der Hund in der Verfassung ist zu laufen, so sollte doch zumindest klar sein, dass ein Hund, was auch immer er akut hatte, es im Fall von Viren oder Bakterien zu einer Verteilung auf dem Rennbahngelände und somit auf die anwesenden Hunden kommen kann.
Wer selbst mal eine Nacht mit einem Magen-Darm-Infekt verbracht hat, weiß wie anstrengend und zermürbend das sein kann. Warum sollte es einem Hund anders ergehen? Der Sportler-Hund wird am nächsten Tag weder entspannt noch erholt an den Start gehen!
Schnupperkurs “Fit für Rennbahn & Coursing”
Im Video seht Ihr einen Zusammenschnitt aus dem ersten Teil meiner Kursreihe “Fit für Rennbahn & Coursing”. In lockerer Runde waren viele junge Hunde aber auch “alte Hasen” dabei, Anfänger im Rennsport (Menschen und Hunde gleichermaßen) und meine kleinen “Super-Profis” die italienischen Windspiele Amadeo und Percy.
Wer aufmerksam schaut, der sieht mit wieviel Freude alle Hunde bei der Sache sind. Die Ernsthaftigkeit der Menschen für Ihren Sportler zahlt sich aus und wird belohnt durch Kooperation, Leistung und Gesundheit.
In diesem Kurs geht es um die Hasenschärfe, den Willen am Lockmittel – dem falschen Hasen – dran zu bleiben und natürlich auch um das Zuhören, das Festigen und Optimieren von Routinen bei Hund und Mensch. Im späteren Verlauf und mit zunehmender Sicherheit im Training laufen die Hunde selbstverständlich ohne Halsband und mit Maulkorb.
Einige der “Beginners” aus dem Video haben mittlerweile die Rennlizenz erfolgreich bestanden und sich in Läufen aus dem Startkasten (auch mit mehreren Windhunden) erprobt.
Ihr möchtet Euch das Thema Rennbahn aus dem Blickwinkel der gemeinsamen Beschäftigung näher bringen lassen? Bleibt einfach dran am und im Kanal.
Neben vielen Informationen aus meiner täglichen Praxis erfahrt Ihr mit der kostenfreien Mitgliedschaft auch, wann und wo der nächste Schnupperkurs statt findet.
Fit für Rennbahn & Coursing
Nicht nur für Rennbahn- und Coursing-Enthusiasten von Bedeutung.
“Ein Mensch soll ein Lieblingstier auswählen und es studieren, bis er die Unschuld seines Verhaltens versteht und seine Laute und Bewegungen deuten kann.” – Monika Mosch
In meiner Arbeit als Hundetrainerin, spezialisiert auf Windhunde, lebe ich meine Philosophie jeden Tag.