
Nachruf auf 2,5 Tage Windhund-Seminar in Brandenburg & ein 1:1 in Berlin
So fing das Wochenende an: heiß, anstrengend, echt – genau wie die Themen, die uns erwarteten.
Die Fahrt am Donnerstag von Hamburg nach Brandenburg war schon die erste Prüfung: 35 °C im Schatten. Wer jetzt denkt „Die Mosch fährt bestimmt entspannt mit Klimaanlage“ – falsch gedacht. Mein Auto hat zwar eine, aber die ist „gerade“ kaputt. Also: Gitter ins Rücksitzfenster, alle Scheiben runter, und hoffen, dass wenigstens der Fahrtwind ein bisschen Kühlung bringt.
Freitag: Auftakt bei sengender Hitze
Am Freitag, 14 Uhr, trafen wir uns dann bei brütender Hitze auf dem Platz von Anne Neumann. Viel Schatten, viel Theorie – und dazwischen die Windhunde. Die, die meinen Unterricht direkt störten, die wurden „abgestellt“.
Einer davon: Sami, mein Casanova. Saluki-Greyhound-Mix, sexuell hochmotiviert, jagte alles, markierte überall, zog sein Frauchen durch die Gegend. Freitag erstmal ruhiggestellt, dann haben wir langsam Verbindung aufgebaut. Nach 2,5 Tagen war er sichtbar leichter – nicht, weil er sich kaputtgelaufen hätte, sondern weil endlich Schluss war mit Leckerli-Stopfen.
Zentrale Erkenntnis für Frauchen: Es reicht nicht, auf Liebe & Streicheln zu setzen. Führung bedeutet auch: Grenzen setzen, Ursachen verstehen, Verhalten verändern.
Wiederholungstäter & neue Gesichter
Dann gab es die Wiederholungstäter: zwei Windspiele von Marion & Sybille. Ich war nicht nur überrascht, sondern beeindruckt, was die vier zusammen seit dem letzten Mal gelernt hatten.
Auch Wiederholungstäterin Anne mit ihrem Galgo Español war dabei. Für sie ging es um die Frage: Wann greife ich ein – und wann lasse ich laufen? Was toleriere ich – und was nicht?
Dazu kamen drei Silken Windsprites, jeder mit ganz eigenen Themen. Am letzten Tag gesellte sich noch ein vierter Silken dazu. Mit Anne, Andreas und Leonie haben wir viele Fragen geklärt – und ich mochte ihre Art zu fragen: direkt, ehrlich, neugierig.
Samstag & Sonntag: raus in die Natur
Am Wochenende ging es raus in die Natur, dahin, wo Begegnungen echt sind. Zum Glück hatte sich auch das Wetter angepasst – es war deutlich kühler, und so konnte ich nicht nur erklären, sondern auch moderieren. Ich zeigte, was die Windhunde an Verhalten präsentierten – und die Besitzer setzten es direkt um. Alle haben sich super geschlagen.
Montag: Rosalie in Berlin
Am Montagmorgen wartete dann in Berlin schon das nächste Abenteuer: Rosalie, eine Barsoi-Hündin, 2 Jahre alt. Ein 1:1-Coaching mitten in der Stadt. Da ich meine eigenen Windhunde im Auto hatte, fiel ein Hausbesuch aus. Zum Glück gab’s einen Schattenparkplatz in der Nähe, und Rosalie samt Besitzer kam dorthin.
Erkenntnisse für Rosalie & ihre Menschen
- Reagiere früher – gib Rosalie eine Antwort, bevor sie eskaliert.
- Jeder Hund darf hier sein – auch die Kleinen.
- Krallenpflege gehört in den Verantwortungsbereich des Menschen.
Und genau da liegt der Knackpunkt: Wenn der Mensch vom Windhund Verbindlichkeit verlangt, muss er sie selbst vorleben. Verantwortung beginnt bei scheinbar kleinen Dingen – wie Krallen schneiden – und endet bei der Leinenführigkeit. Erst wenn der Mensch das ABC der Fürsorge und Führung ernst nimmt, kann er vom Windhund erwarten, dass er „lesen und schreiben“ lernt – was nicht ohne das ABC für den Windhund geht. So lange erklären und konsequent sein, bis der Windhund signalisiert, dass er es verstanden hat.
Und im Umkehrschluss: Erst wenn beide ihr ABC beherrschen, kann der Windhund „lesen und schreiben“ – so wie der Mensch auch.
Für die Besitzer heißt das: alte Muster durchbrechen, sich neu etablieren und konsequent Verantwortung übernehmen.
Ausblick
Ich bin gespannt, wie sich die Teams entwickeln – und freue mich, wenn sie im Oktober in der Sighthound-Lounge berichten. Dort ist Platz für Fragen, Rückmeldungen und den nächsten Schritt in Richtung verbindliches Miteinander.
FAQ
Frage: Was bringt ein Windhund-Seminar in Brandenburg?
Antwort: Neben Theorie und Praxis geht es vor allem darum, die Ursachen für Verhalten zu verstehen. Beispiel Sami, der Casanova-Saluki-Greyhound, zeigte deutlich: Nur Liebe reicht nicht – Verbindlichkeit und Führung machen den Unterschied.
Frage: Was lernt man im 1:1 Coaching mit Barsoi Rosalie?
Antwort: Früh reagieren, klare Antworten geben, Krallenpflege beachten – und alte Muster durchbrechen, um dem Windhund das „ABC“ beizubringen.